Selbst hergestellte Liköre nach Papas Rezepten
Mit diesem Beitrag “ Früchte und ihre Liköre „wollen wir dir Anregung geben in deiner Küche selbst Liköre herzustellen. Zwar ist es mit einiger Vorarbeit verbunden, aber das spätere Ergebnis ist einfach grandios. Wir geben dir noch kurze Informationen zu den dabei verwendeten Früchten. Die selbstgemachten Liköre sind nicht nur nachhaltig, sondern werden auch als eigene Spezialität bei deinen Gästen bestimmt geschätzt.
Herbstlicher, würziger Pflaumenlikör
Pflaumen sind ein reines und leckeres Gesundheitswunder, denn sie entwässern nicht nur sanft, sondern stärken auch die Nerven. Sind gut bekömmlich, schützen die Zellen sowie die Haut und die Augen. Das schmackhafte Steinobst findet vielerlei Verwendung, nicht nur als Marmelade oder eingeweckte Frucht, sowie getrocknet zur Verdauung sondern als idealer Likör, besonders in den herbstlichen und winterlichen Tagen.
Zubereitung
2000 g Pflaumen. 1Liter Wasser, 200 ml Orangensaaft und Saft 1 Zitrone, 800 g braunen Zucker, 4 P. Vanillezucker, 1 Stange Zimt, 5 Nelken, Gin ca. 40 %ig 1 Flasche und 1 Flasche Bacardi Rum.
Pflaumen werden entsteint und mit dem Wasser und den Säften und Gewürzen 30 Minuten köcheln lassen. Durch ein Sieb abgießen und in den warmen Pflaumensaft wird der Zucker und Vanillezucker beigefügt und gut verrührt. Über Nacht erkalten lassen und am nächsten Tag wird der Gin und Rum dazugegeben und gut miteinader verrührt. Nun in geeignete Likörflaschen umfüllen und noch ca. 3 Wochen ruhen lassen. Ein besonders schmackhafter Likör, welchen man zu verschiedenen Anlässen servieren kann.
Der besondere Tannenspitzen -Likör
Dieser Likör mit frischen jungen Tannenspitzen ist ein besonderes Highlight unter den Likören. Ein medizinischer Trunk für die Bronchien, der aber auch in geselliger Runde gerne getrunken wird.
Zubereitung
1 Flasche Gin, 6-7 frische, junge Tanenspitzen, heiß gewaschen und getrrocknet, 100 g weißer Kandiszucker.
Alle Zutaten in ein verschließbares Glas geben und 6 Wochen ruhen lassen.
Dann abseihen und den Likör in eine Likorkaraffe füllen, dabei noch 2 grüne Tannenspitzen hinzufügen und verschließen. Die zartgrüne Farbe und die dazugelegten Tannenspitzen geben einen verheißungsvollen Anblick, welcher zum Kosten verführt.
Die leuchtend, rote Hagebutte
Die Hagebutte ist eine ungiftige Sammelnussfrucht der sogenannten Hundsrose, mit dem botanischen Namen Rosa Canina. Viele Wildrosen setzen nach der Blüte Hagebutten an, die im Spätsommer und Herbst reifen.
Ob frisch gepflückt, als Tee oder Marmelade ist sie eine echte Vitaminbombe.
Hagebutten sind reich an Pektinen; Ballaststoffe die leicht abführend und entgiftend im menschlichen Körper wirken können. Mit ihrem hohen Vitamin C Gehalt haben sie eine positive Einwirkung auf unser Herz-Kreislaufsystem. Die gesunden Inhaltstoffe unterstützen das Immunsystem und helfen bei Erkältungen.
Hagebutten werden auch gerne für herbstliche Dekorationen in der Floristik verwendet. Wir möchten dir die Hagebutte in einem leckeren Fruchtlikör servieren. Dazu reichen wir folgendes Rezept:
Hagebuttenlikör nach Papas Rezept
1kg Hagebutten vorbereiten.
Gut waschen, Spitzen und Stängelansätze abschneiden und mit 300 g braunen Zucker in einem geeigneten Gefäß vermengen, über Nacht kühl stellen und ziehen lassen.
Den Hagebuttenansatz mit einigen Nelken, einer Zimtstange, dem Saft einer ½ Biozitrone und einer ½ Bioapfelsine in eine große, bauchige Glasflasche füllen und mit einem Liter Weinbrand auffüllen. Gut verschließen und an einem hellen Ort zwei Monate ruhen lassen.
Danach diesen Ansatz durch ein mit einem Passiertuch ausgelegten Sieb abseihen und in gut gereinigte Flaschen umfüllen.
Kühl und dunkel aufbewahren.
Der Schwarzdorn mit seinen Schlehen
An Wald – und Wegrändern findet man den wilden Schlehenstrauch, der den Namen Schwarzdorn trägt. Seine kleinen, blauen Beeren sind bereits seit alter Zeit ein bekanntes Nahrungs-und Heilmittel. Für Mensch und Tier ist der Schwarzdorn eine wertvolle Pflanze. Igel und Haselmaus und eine Vielzahl von Vögeln finden in dem dichten Gestrüpp nicht nur Nahrung, sondern einen willkommenen Schutz-und Rückzugsort.
Zur Zeit der Blüte im Frühjahr ist er für Bienen und Schmetterlinge eine gute Nahrungsquelle.
Schlehen sind ungiftig, jedoch sollte man die in den Beeren enthaltenen Kerne nicht mit verzehren, da diese Blausäure enthalten.
Erst nach Frostnächten sind Schlehen für den Verbrauch verwertbar. Wer die Fröste jedoch nicht abwarten will, kann die gepflückten Beeren auch für einige Tage ins Gefrierfach legen. Durch den Frost verlieren sie den sauren Geschmack und werden etwas süßlicher.
Getrocknete Schlehen werden als Tee zur Stärkung des Immunsystems getrunken, aber auch aus den Blüten und Blättern kann man ebenfalls Tee herstellen.
In den Schlehenfrüchten finden sich die Inhaltsstoffe wie Fruchtsäure, Gerbstoffe, Pektin, Rutin, Vitamin C. Ihre Eigenschaften bewirken eine blutstillende, entzündungshemmende, krampflösende, verdauungsanregende, harntreibende und kräftigende Heilkraft.
Zur Blutstillung, bei Rheuma und gestörter Nierenfunktion wirkt die anerkannte Heilpflanze als helfend.
Da wir für unseren Beitrag „Früchte und ihre Liköre“ besondere Fruchtarten ausgesucht haben wollen wir auch die blauen Schlehenfrüchte verwenden um einen feinen Likör nach Papas Rezept herzustellen.
Schlehen-Gin
500 g Schlehen
150 g weißer Kandiszucker
3 Gewürznelken
½ Teelöffel flüssige Bourbon Vanille
1 Liter Gin
Schlehen waschen und trocken tupfen. Mit allen Zutaten in ein großes verschließbares Glas füllen. ( zum Beispiel – 2 Liter Einweckglas )
Bei Zimmertemperatur 6 Wochen ziehen lassen.
Gut schütteln, abseihen und in entsprechende, gut gesäuberte Flaschen einfüllen. Danach noch etwa 2 Monate vor Gebrauch ruhen lassen.
Die Quitte, eine sehr alte Obstsorte
Quitten sind die älteste Obstkultur in Deutschland.
Eigentlich stammen sie aus dem Orient und kamen über Griechenland nach Italien. Von dort brachten sie die Römer nach Germanien. In der Volksmedizin gelten sie als entzündungshemmend und blutreinigend. Die Quitte ist reich an Kalium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan und Fluor. Sie fördert den Zellstoffwechsel und den Sauerstofftransport im menschlichen Körper.
Die Quitte ist eine sehr harte Frucht, die schwer und aufwändig zu verarbeiten ist. Aus ihr bereitet man gerne ein schmackhaftes Quittengelee oder Quittenbrot.
Diese Frucht war etwas in Vergessenheit geraten, wird aber seit kurzem wieder beliebter. Zumal der Wert auf Qualitäts-Lebensmittel, auch aus regionaler Herkunft, wieder mehr geschätzt wird. Deshalb haben auch wir zu unseren Beitrag “ Früchte und ihre Liköre“ diese alte Obstart ausgewählt.
Unser Rezept aus Papas Likörbuch ist ein gutes Magentonikum, welches wir dir gerne verraten.
Quittenlikör
Wir benötigen dazu: 1 Quitte, 100 g weißer Kandiszucker, 40 Kaffeebohnen, 500 ml Gin,
Quitte gut waschen, vom Flaum befreien und mit den 40 Kaffeebohnen bespicken. Dabei mit dem Messer Schnitte in die Quitte einritzen und die Kaffeebohnen eindrücken. Die fertige Quitte in ein sauberes Einweckglas legen und mit Kandiszucker und Gin ansetzen. Das Glas verschließen und 40 Tage bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Dann abseihen und in eine geeignete Flasche oder Karaffe füllen und nach etwa 2-3 Monaten ist dieses „Magentonikum“ als kleines Schnäpschen einsatzfähig. Zum Wohle!
Früchte und ihre Liköre bieten sich neben dem eigenen Bedarf auch als kleine Geschenke oder Mitbringsel bestens an und werden dankbar in Empfang genommen.
Wir wünschen dir ein gutes Gelingen in deiner „Versuchs-Küche“. CeKaTa
Unser Pflaumenbeitrag hat ebenso noch interessante Hinweise.