Heimische Bäume in unserer Umgebung

„Mein Freund, der Baum…..“ wird in einem Lied gesungen. Auch wir lieben Bäume und schätzen sie! Einige ausgewählte Exemplare, welche unmittelbar in unserer Nachbarschaft wachsen, kennen wir seit Kindertagen. Sie  liegen uns am Herzen und  gaben deshalb auch den Anlass, dass wir uns genauer auf sie einließen. So entstand dieser Beitrag: „Kleine Baumkunde,  heimische Bäume in unserer Umgebung“.


Bäume sind ein wichtiger Bestandteil unserer Pflanzenwelt


Bäume sind ein wichtiger Bestandteil unserer Pflanzenwelt, denn botanisch gesehen sind sie langlebige Pflanzen, oft mit einem stark ausgeprägten, verholzten Stamm. Sie tragen Blätter in unterschiedlichen Formen, teilweise mit immergrünem oder sommergrünem Laub. Es gibt Bäume, deren Blätter zu langen spitzen Nadeln geformt sind.

Wie andere Pflanzen blühen auch Bäume um sich zu vermehren und sie können Höhen von über 100 Metern erreichen, sogar tausende von Jahren alt werden. Ihr Alter lässt sich an der Anzahl der Jahresringe in ihrem Holz ablesen, weil jedes Jahr entwickelt sich bei einem wachsenden Baum im Inneren des Stammes eine neue Schicht.


Lebensraum Wald


Im Lebensraum Wald finden sich bunte Mischungen von verschiedenen Bäumen. Ca. 30 Prozent der Landmasse unserer Erde ist bewaldet, aber leider geht der Baumbestand zurück, was mit der wirtschaftlichen Nutzung verbunden ist.

Viele Länder treiben Raubbau mit ihren Wäldern. Im Gegensatz zu anderen ist die Waldfläche seit 1960 in Deutschland angewachsen. Häufig werden große Flächen mit Monokulturen (eine  Baumart, schnellwachsend wie z.B. Nadelholz) angebaut.

Jedoch haben die Schäden in unseren Wäldern massiv zugenommen durch langanhaltende Trockenheit, durch heftige Wetterereignisse wie Stürme und Gewitter und den Befall von Schädlingen. Unser Wald befindet sich im Klimastress !!!


Bester Sauerstofflieferant


Bäume sind beste Sauerstofflieferanten. Deshalb erfüllen Bäume besonders in Städten eine wichtige Funktion. Denn ein einzelner Baum produziert pro Stunde 1200 Liter Sauerstoff. (Umgerechnet: Während seiner Wachstumsperiode im Sommer produziert er Atemluft für 10 Menschen)


Kleine Baumkunde mit heimischen Bäumen


In unserer näheren Umgebung befinden sich Bäume, welche unsere besondere Aufmerksamkeit fanden und über diese Bäume wollen wir einen Beitrag schreiben. Ahorn, Birke, Ginkgo, Kiefer, Platane und Ulme nennen sich die von uns ausgesuchten Bäume worüber wir eine kleine Baumkunde geben.


Der artenreiche, beliebte Ahornbaum


Einer der beliebtesten Bäume in Deutschland ist der Ahornbaum. In der Botanik zählt er zur Pflanzengattung der Seifenbaumgewächse. Es gibt viele Arten von Ahornbäumen; weltweit etwa 150 Arten. Ebenso zahlreiche, exotische Ahornbaumarten, die man in Baumschulen als Ziergehölze kaufen kann. Ahornbäume sind meist sommergrüne Laubbäume und überwiegend Flachwurzler. Auffallende Merkmale sind die fünflappigen Blätter und ihre Früchte mit langen Flügeln. Sie wachsen als Kleinbäume, mittelgroße Bäume, Sträucher oder Großbäume bis zu 35 Meter Höhe.

Die drei wichtigsten, einheimischen Ahornarten sind der Bergahorn, der Feldahorn und der Spitzahorn. Der Feldahorn kann im Garten zum Anlegen einer langsam wachsenden, sommergrünen Hecke oder als Vogelhecke verwendet werden. Das gelblich-weiße Ahornholz ist ein sehr wertvoller Rohstoff und Werkstoff, welcher zum Wertholz zählt. Es findet Verwertung zum Bau von Musikinstrumenten, sowie als Klangholz. Auch für Parkettböden wird Ahornholz gerne genommen.

Ahornsirup in unserer Küche

In unserer Küche verwenden wir auch manchmal den Ahornsirup zum leckeren Süßen von Speisen. Bei der Ahornsirup-Gewinnung, kann ein Teil des aus dem Baumstamm fließenden Saftes aufgefangen werden, ohne dem jeweiligen Laubbaum Schaden zuzufügen. Allerdings ist er durch die aufwendige Herstellung und die geringe Ausbeute relativ sehr teuer. Auch ist die Qualität entscheidend, welche sich in der Farbe ausdrückt. Je später der Ahornsirup geerntet wird, um so dunkler und stärker ist der karamellartige Geschmack.

Ein reiner kanadischer Ahornsirup, der goldfarben und milde im Geschmack ist. Er ist eine ideale Ergänzung zu Pfannkuchen, Desserts und Getränken. Mit diesem Ahornsirup kannst du dich und deine Gäste verwöhnen. Wir haben uns gedacht, dir diesen köstlichen Sirup, aus dem edlen Ahornbaum, als Tipp anzubieten.

Nennenswert ist es auch, dass in der traditionellen Medizin und Naturheilkunde das Ahornblatt, welches bereits im alten Ägypten eine wichtige Rolle spielte, seine Verwendung findet.



Die grazile Birke wird sehr geschätzt


Ein graziler Baum, der uns den Frühling ankündigt. Die Birke (Betula alba) ist ein sommergrüner Baum und mit ihrem schnellen Wachstum kann sie nach 6 Jahren schon bis zu 7 Meter erreichen und wird bis zu 160 Jahre alt.

Die Birke, ein Pionierbaum

Sie ist ein alter Pionierbaum, benötigt viel Licht und wird hochgeschätzt von vielen Völkern. In Russland gehört die Birke zum nostalgischen Inventar. Die Gehölze stellen keine Ansprüche an den Boden. Sie wachsen auf trockenen oder feuchten, auch auf nährstoffarmen und sandigen oder Moorböden. Es gibt verschiedene Arten von Birken: Moor-Birke, Himalaya-Birke, Kupfer-Birke, Papier-Birke, Hänge-Birke, Gold-Birke, Strauch-Birke, Sand-Birke oder Zwerg-Birke.

Birken erkennt man gut an ihrer schwarz-weißen Rinde. Das Holz ist hell und hat eine feine Maserung; ist biegsam und lässt sich gut schneiden.

Die Birken haben ihre Blütezeit von März bis Mai. Ihre Blütenpollen sind als starke Allergene bekannt. Die meist kleinen, herzförmigen Blätter finden Verwertung in der Biomedizin und Arzneimittelforschung. Die Heilwirkung wird als blutreinigend und harntreibend beschrieben, ebenso findet sie Verwendung für die Herstellung von Haut -und Haarmittel.

In unserer Region finden sich Birken in Mischwäldern, in Parkanlagen oder gerne als Hausbäume im eigenen Garten. Meist wird die Birke auch als Maibaum geschmückt oder mit bunten Bändern behangene „Maien“  zu Festen aufgestellt.



Der Ginkgo, der Baum des Jahrtausend


Mein Ginkgo – Baum

Vor 30 Jahren, 1991 kaufte ich mir in der „Klostergärtnerei Maria Laach“ einen 5jährigen Ginkgo-Baum und pflanzte ihn in meinen Garten.  Mittlerweile ist er über 6 Meter hoch und zu einem Prachtexemplar geworden.

Im Jahr 2000 wurde der Ginkgo zum Baum des Jahrtausends gekürt. Das Besondere an ihm sind seine schön geformten Blätter. Der Ginkgo ist eine in China heimische, heute jedoch weltweit angepflanzte Baumart. Er wird auch Fächerblattbaum genannt, hat sommergrünes Laub und wächst schlank und aufrecht. Als junger Baum wächst er sehr schnell und nach 6 bis 10 Jahren wächst er langsamer. Ab 50 Jahre entfaltet er seine ganze Pracht. In Mitteleuropa ist er winterhart; allerdings nicht, wenn er in Kübel gepflanzt wird.

Der älteste Baum der Welt

Der Ginkgo wird oft als „lebendes Fossil“ bezeichnet, denn es gibt jahrmillionen alte Fossilien von Ginkgo Blätter, die genau so aussehen, wie die Blätter, die der Baum heute trägt. Er hat sich also nicht verändert. Man nennt ihn nicht umsonst den ältesten Baum der Erde.

Den optimalen Zeitpunkt einen Ginkgo zu pflanzen ist das Frühjahr und er gilt als robust und widerstandsfähig. Zudem ist er anspruchslos und passt sich der Umwelt an. Ein Rückschnitt ist nicht zwingend notwendig.

Ginkgo als Heilpflanze

In der Heilkunde werden die Laubblätter aber manchmal auch die Samen verwendet. Ein Extrakt aus den Ginkgo Blättern soll sich positiv auf die Durchblutung des Körpers auswirken, vor allem das Gehirn. Deswegen werden diese Präparate besonders bei älteren Menschen eingesetzt. Konzentrationsstörungen, Schwindel, Tinnitus sollen gemindert werden.

Anmerkung:

Wir möchten jedoch darauf hinweisen nicht in Eigentherapie zu handeln, sondern zunächst den Rat des behandelnden Arztes einzuholen!



Die Kiefer, ein Nadelbaum mit niedrigem Anspruch


Die Kiefer mit lateinischem Namen Pinus gibt es weltweit in etwa 100 Arten. Sie stellen niedrige Ansprüche hinsichtlich Wasser, Boden und Temperaturen und können dadurch selbst in den kältesten Forstregionen ihre Lebensräume finden. Auch gehören sie mit zu den häufigsten Baumarten Europas.

Die Weymouth-Kiefer

Uns gefällt in besonderer Weise die Weymouth-Kiefer (Pinus strobus). Sie ist als Seidenkiefer bekannt und und gehört zu den größten Nadelbaumarten. Eigentlich ist sie in Nordamerika beheimatet, wird aber seit Mitte des 16. Jahrhundert in Europa forstlich angebaut. Mittlerweile trifft man sie auch in Parkanlagen und Gärten. Die Weymouth-Kiefer ist ein immergrüner Baum mit einer Wuchshöhe bis zu 60 Meter und kann einen Stammdurchmesser bis zu 1,5 Meter erreichen. Sie kann bis zu 500 Jahre alt werden. Ihre dunkelgrünen, weichen Nadeln sind 5 bis 10 cm lang und die Zweige werden gerne in der Weihnachtszeit zum Schmücken verwendet.

Das Holz der Weymouth-Kiefer ähnelt dem der Zirbe, hat aber nicht deren intensiven Geruch. Im Innenausbau und im Außenbau findet ihr Holz vielfache Verwendung aber auch die Imker und deren Bienen zeigen großes Interesse für diese Kiefer.

Wir lieben besonders die Zweige der Seidenkiefer und verarbeiten sie in unseren floristischen Dekorationen zur winterlichen Zeit.



Die mächtige Platane als sommerlicher Schattenspender


Gerne denke ich zurück an meine Schulzeit, in der mächtige Platanen unseren Schulhof säumten. Eine davon stand majestätisch in der Mitte und sie wurde zu unserem Spielbaum erkoren. Ihr hoher Wuchs und ihre breite Krone waren im Sommer ein willkommener Schattenspender und im Herbst beschenkte sie uns mit großen, bunten Blättern, welche im Kunstunterricht eine variantenreiche Verwendung  fanden. Auch in unserer Kreisstadt gibt es unzählige Platanen, die Plätze umsäumen;  in Parkanlagen  ihre riesigen Baumkronen stolz emporrecken oder in kilometerlangen Alleen Straßenränder eingrenzen.  Sie verschönern nicht nur das gesamte Stadtbild,  sondern sind auch die besten Sauerstoffspender für die Bewohner.

Die Platane, ein robuster Laubbaum mit charakteristischem Muster

Die ahornblättrige Platane oder auch gewöhnliche Platane, wie sie genannt wird, entstand etwa im 17. Jahrhundert durch die Kreuzung der Orientalischen Platane und Amerikanischen Platane. Sie ist ausgesprochen robust und als Laubbaum in Mitteleuropa weit verbreitet. Mit ihrem breitkronigen Wuchs kann  sie bis zu 40 Meter in die Höhe wachsen. Am relativ kurzen Stamm werden kräftige Äste ausgebildet. Zur Zeit des Blattaustriebs im Monat Mai erscheinen auch die Blüten. Die Borke löst sich jährlich in Platten ab, was ein charakteristisches Muster an Stamm und Zweigen zeigt.

Die Platane verfügt über ein helles Splintholz und ein rötliches Kernholz und ihr Holz lässt sich sehr gut verarbeiten und findet bevorzugt als Furnier-oder Drechslerholz Verwendung. Da es kaum witterungsfest ist und daher weniger dauerhaft, verwendet man es hauptsächlich im Innenausbau. Platanen können bis zu 300 Jahre alt werden.



Die Ulme, der Stadtbaum der Zukunft


Die Ulme gilt als Stadtbaum der Zukunft und ist der Baum des Jahres 2019. Zu erkennen ist sie an der typischen Form ihrer Blätter und das Holz der Ulme spricht für gute Qualität und wird gerne für Möbelstücke verwendet. Der asiatische Kontinent hat eine größere Artenvielfalt als wir in Europa, wo nur drei Arten vertreten sind, die Flatterulme, Feldulme und Bergulme. Der lateinische Name lautet Ulmus, aber auch unter Rüster ist sie bekannt. Das Gewächs kommt sowohl als Strauch wie auch als Baum vor. Der sommergrüne Baum kann bis zu 400 Jahre alt werden und erreicht eine maximale Höhe von 30-40 Meter.

Die weithin leuchtende Gold – Ulme

Vor dem Fenster unseres Arbeitszimmers steht in Nachbars Garten eine wunderschöne Gold-Ulme, deren goldgelb leuchtendes Laub mich immer wieder aufs Neue fasziniert. Diese besondere Ulme stammt aus einer Kreuzung zwischen der Bergulme und der Feldulme, die 1875 entstanden ist. Ihr Wuchs ist säulenartig. Sie ist ein beliebter Gartenbaum, dessen Laubfärbung mir einen intensiven Anblick, aber auch durch seine Höhe, einen angenehmen Schatten spendet.

Die Goldulme kann als Solitärbaum angepflanzt werden, sie liebt es aber auch in einer Gruppe zu stehen. Als pflegeleichter und robuster Baum bereitet sie dem Gärtner mehr Freude als Arbeit. Sehr, sehr viel Sonne braucht sie, damit ihre goldgelbe Blätterpracht sich bestens entfalten kann.



CeKaTa Unsere kleine Baumkunde soll dazu motivieren auch im eigenen Garten Bäume zu pflanzen. Beim Landschaftsgärtner oder in Baumschulen kann man sich Rat und Hilfe für das Vorhaben, einen geeigneten Baum oder entsprechendes Gehölz zu pflanzen, einholen.

Denken wir aber auch an unseren Wald, die grüne Lunge. Gerade jetzt in den Corona Zeiten ist er ein idealer Rückzugsort für uns alle. Tragen wir doch Mitverantwortung für den Erhalt der Bäume im Kleinen wie im Großen. Helfen wir durch unsere Achtsamkeit die Nachhaltigkeit zu fördern. Befassen wir uns mit der Baumkunde und lassen uns beispielhaft und bewusst den Baumbestand im Garten wie im Feld und besonders im Forst erhalten.

Beim Anklicken kommst du zur Zirbe!