Vitaminreiche Früchtekost aus der Natur

Pflanzen, die kaum menschliche, züchterische Maßnahmen erfahren haben oder bearbeitet wurden, zählen zum Wildobst oder zu den Wildfrüchten. Dies fanden wir als ein interessantes Thema und haben uns etwas damit befasst. Über “ Essbares Wildobst in kalter Jahreszeit“ wollen wir dir in unserem Beitrag einiges berichten. Warum ? Wir finden dass Wildfrüchte oder Wildobst etwas mit unseren beliebten Themen Nachhaltigkeit und Achtsamkeit zu tun hat.

Unsere Wildobstsorten, die wir für dich ausgesucht haben

  • Mispel
  • Apfelbeere
  • Haselnuss
  • Schwarzer Hollunder
  • Kornelkirsche
  • Schlehe
  • Wildrose

Die Mispel, eine vergessene Wildobstfrucht

Die Mispel, eine fast vergessene Wildobstfrucht ist eine Pflanzenart der Kernobstgewächse aus der Familie der Rosengewächse. Ein sommergrüner Baum mit breiter Krone, der essbare Früchte trägt.

Kann man Mispeln essen?

Mispeln kann man roh verzehren. Sie eignen sich aber auch sehr gut zur Herstellung von Marmelade, Gelee oder Mus. Das Obst zur Zubereitung aufschneiden, die Kerne entfernen und das Fruchtfleisch in Stücke zerteilen. Mispeln sind sehr gesund, denn sie enthalten viele Gerbstoffe, insbesondere Pektin, sowie zusätzlich viele Mineralstoffe und viel Kalzium. Sie sind ein großer Vitamin C Spender.

Ende Oktober bis Ende November sind Mispeln, ein essbares Wildobst in kalter Jahreszeit erntereif, denn die braunen, behaarten Früchte brauchen etwas Frosteinwirkung damit sie weich und süß-säuerlich werden. Deshalb die Früchte also erst nach dem ersten Frost pflücken.

Heilwirkung der Mispel

Die Mispeln helfen bei Magen und Darmbeschwerden. Sie heilen entzündete Darmschleimhäute und senken durch ihren hohen Pektingehalt den Cholesterinspiegel.

Die anspruchslose Apfelbeere

Eigentlich stammt die Apfelbeere aus Nordamerika und wurde so gegen 1900 nach Europa importiert. Ein sommergrüner Busch, der etwa eine Höhe von 2 m erreicht; im Mai schöne, weiße Blütendolden trägt und im Herbst sich in ein leuchtendes wein- bis dunkelrotes Laub färbt.

Apfelbeeren gehören ebenso zu essbares Wildobst in kalter Jahreszeit, denn sie sind frostharte und anspruchslose Gehölze, die im Herbst und Winter, in Einzelstellung aber auch in Gemischthecken zu finden sin. Sie bevorzugen eine vollsonnige Lage und kalkarme Böden. Sie sind wertvolle Vogelnährgehölze. Die Früchte sind im August reif und schmecken herb-süßlich. Sie sind zwar roh genießbar, aber werden vorwiegend zu Saft, Likör und Gelee verarbeitet. Sie geben einer Mischmarmelade den rechten Pep!

Die frühblühende Haselnuss

Die Hasel ist in ganz Europa verbreitet, sogar bis Westasien. Sie wächst an Waldesrändern oder in Laubmischwäldern. Die Gehölzart wird 3-6 m hoch und ihre Wuchsform kann sich später ausladend  entfalten. Die Pflanze ist getrenntgeschlechtlich, es befinden sich weibliche und männliche Blüten auf demselben Strauch. Die Hasel blühen sehr früh, bereits im März bis April und werden windbestäubt. Bei den Imkern ist sie als wichtige Bienenweide beliebt.

Die Haselnuss ist ein sehr frosthartes und robustes Gehölz, die einen mäßig trockenen bis feuchten Standort liebt. Sandböden mag sie nicht.

Ab September reifen die Nussfrüchte und werden durch eine harte Schale geschützt. Haselnüsse sind nahrhaft und kalorienreich. Ihr Fettgehalt beträgt 60 %, sie enthalten 14 % Eiweiß und wertvolle Mineralstoffe.

Haselnüsse finden in vielfältiger Art in der Küche Verwendung. Sei es im Müsli, zum Naschen, zum Kuchenbacken, für Süßspeisen, zur Ölgewinnung, in Brot, für Brotaufstriche, für Rohkostspeisen, uvm.

Essbares Wildobst in kalter Jahreszeit Frühblüende Hasselnuss Essbares Wildobst in kalter Jahreszeit

Schwarzer Holunder ein alte Kultur- und Heilpflanze

Europa, Westasíen und Nordafrika kennen den Schwarzen Holunder vom Tiefland bis zu 1500 m Höhe. Als Großstrauch oder Baum bis 7 m Höhe bildet die Pflanze sich aus. Im Mai bis Juni, nach dem Blattaustrieb bilden sich große, tellerförmige, doldenartige Rispen, welche bis zu 20 cm Durchmesser erlangen können.

Der Schwarze Holunder, die alte Kultur- und Heilpflanze, als essbares Wildobst im Herbst und Winter beliebt, ist anspruchslos und wird vielfältig genutzt. Er ist meist in freiwachsenden Hecken integriert und dient den Bienen und Vögeln als gute Nahrungsquelle. Die Holunderfrüchte reifen etwa ab Mitte August. Die schwarzen, beerenartigen Steinfrüchte sind 5-7mm groß und reich an Inhaltsstoffen, sind aber auf Grund des giftigen Glykosids Sambunigrin nicht zum Rohverzehr geeignet.

Den Holundersaft verwenden wir zum Trinken, für die Herstellung von Gelee, Mischgetränken oder als Fruchtsaft.

Für was ist Holunder gesund?

Da er einen hohen Vitamin C Gehalt hat lindert er Erkältungskrankheiten und hemmt Entzündungen sowie stärkt er das Immunsystem. Durch das in ihm enthaltene Vitamin B wirkt er gegen Eisenmangel, Vitaminmangel, regt die Nieren an und reduziert Stresserscheinungen.

Die Kornelkirsche bedeutendstes Wildobstgehölz

Eines der bedeutendsten Wildhölzgewächse ist die Kornelkirsche, deren Nutzung sich bis ins Altertum verfolgen lässt. Sie gehört zur Familiengattung der Hartriegelgewächse. Beheimatet ist sie in Mittel- und Südeuropa bis Klein- und Mittelasien. Als baumartiger Strauch kann sie bis zu 8 m Höhe erreichen und sogar bis zu 100 Jahre alt werden.

Essbares Wildobst in kalter Jahreszeit,die Kornelkirsche

Der besonders, schöne, gelbe Blütenschmuck ist bereits Anfang März zu erwarten und dient deshalb den Bienen bereits als wichtige Erstnahrung. Ihre Früchte sind vielseitig verwendbar und ihr Gehölz gilt als ökologisch sehr wertvoll, weil es vielen Nützlingen als Nähr- und Schutzgehölz dient.

Die ca. 2 cm langovalen Früchte reifen von August bis September. Nur reife, dunkelrote Früchte sind als Naschobst roh verzehrbar. Sie haben einen sehr hohen Vitamin C Gehalt und geben schmackhafte Gelees und Marmeladen. Ebenso können erfrischende Säfte, Weine und Liköre aus diesen Früchten hergestellt werden. Ebenso eine besondere Variante und eine Überraschung für die Gäste sind die süß-sauer eingelegten Kornelkirschen zu Wildgerichten.

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Der Schwarzdorn mit seinen Schlehen

An Wald – und Wegrändern findet man den wilden Schlehenstrauch, der den Namen Schwarzdorn trägt. Seine kleinen, blauen Beeren sind bereits seit alter Zeit ein bekanntes Nahrungs-und Heilmittel. Für Mensch und Tier ist der Schwarzdorn eine wertvolle Pflanze. Igel und Haselmaus und eine Vielzahl von Vögeln finden in dem dichten Gestrüpp nicht nur Nahrung, sondern einen willkommenen Schutz-und Rückzugsort.

Zur Zeit der Blüte im Frühjahr ist er für Bienen und Schmetterlinge eine gute Nahrungsquelle. Schlehen sind ungiftig, jedoch sollte man die in den Beeren enthaltenen Kerne nicht mit verzehren, da diese Blausäure enthalten. Erst nach Frostnächten sind Schlehen für den Verbrauch verwertbar. Wer die Fröste jedoch nicht abwarten will, kann die gepflückten Beeren auch für einige Tage ins Gefrierfach legen. Durch den Frost verlieren sie den sauren Geschmack und werden etwas süßlicher.

Getrocknete Schlehen werden als Tee zur Stärkung des Immunsystems getrunken,  aber auch aus den Blüten und Blättern kann man ebenfalls Tee  herstellen. In den Schlehenfrüchten finden sich die Inhaltsstoffe wie Fruchtsäure, Gerbstoffe, Pektin, Rutin, Vitamin C.  Ihre Eigenschaften bewirken eine blutstillende, entzündungshemmende, krampflösende, verdauungsanregende, harntreibende und kräftigende Heilkraft. Aber auch zur Blutstillung, bei Rheuma und gestörter Nierenfunktion wirkt die anerkannte Heilpflanze als helfend.

Rezept für Schlehen-Gin

500 g Schlehen

150 g weißer Kandiszucker

3  Gewürznelken

½ Teelöffel flüssige Bourbon Vanille

1 Liter Gin

Schlehen waschen und trocken tupfen. Mit allen Zutaten in ein großes verschließbares Glas füllen. ( zum Beispiel – 2 Liter Einweckglas )

Bei Zimmertemperatur 6 Wochen ziehen lassen.

Gut schütteln, abseihen und in entsprechende, gut gesäuberte Flaschen einfüllen.  Danach noch etwa 2 Monate vor Gebrauch ruhen lassen.

Die Wildrose mit Blüte und Frucht

Essbares Wildobst in kalter Jahreszeit Wildrose mit Blüte und Frucht
Essbares Wildobst in kalter Jahreszeit

Es gibt über 200 Wildrosenarten und etliche sind für die Fruchtverwertung geeignet. Die bekannteste ist die Kartoffelrose (Rosa rugosa), die sich wegen ihres hohen Fruchtfleischanteils empfiehlt. Sie wurde etwa vor 150 Jahren aus Ostasien kommend bei uns eingebürgert. Mittlerweile ist sie in vielen Landesteilen bei uns verwildert. Sie liebt vollsonnige Standorte auf mittelschweren, durchlässigen Böden, die nicht zu kalkhaltig sein dürfen.

Die Pflanze ist sehr winterhart, robust und wenig anfällig für Krankheiten. Sie wird gut 1,5 m hoch mit derb-grünem Laub und 6-9 cm breiten karminrot bis rosa Blüten. Von August bis Oktober entwickeln sie 2,5 cm große flachkugelige, sehr fleischige Hagebutten.

Die Hagebutten haben einen besonders hohen Vitamin C- Anteil. Ebenso viele Mineralstoffe und Fruchtsäuren. Im frischen Zustand lassen sie sich gut zu Mus, Marmelade, Saft, Wein, Likör und Chutneys verarbeiten. Getrocknete Früchte und Laubblätter dienen der Teezubereitung.

Essbares Wildobst in kalter Jahreszeit bietet für uns eine kulinarische und interessante Bereicherung. Durch ihren Vitaminreichtum und die vielen Mineralstoffe dienen sie unserer Gesundheit. Mit der Vielfalt der Wildfrüchte fördern wir die nicht nur die Nachhaltigkeit sondern legen auch Wert auf Achtsamkeit. CeKaTa

Ergänzend zu diesem Beitrag kannst du dich auch noch über die Wildobstsorte Sandorn informieren.